Thomas K.
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Dies war unsere erste Erfahrung mit der TT-Line für die Rückfahrt aus unserem Urlaub, in dem wir bereits vier weitere Fähren (auch mit Kabine) unterschiedlicher Reedereien mit Fahrzeiten von 3 bis 9 Stunden genutzt hatten. Leider hat sich die Überfahrt mit der Peter Pan als die schlechteste Erfahrung herausgestellt. Angefangen hat es bereits im Hafen von Trelleborg wo die unpersönlichen Self-Checkins viel zu niedrig für einen Camper gebaut sind. Unsere Fähre sollte um 9:30 Uhr ablegen, sie hatte jedoch erhebliche Verspätung (über 1h). Es hat auch keiner die wartenden in der Lane darüber informiert wie und wann es weiter geht. Auf der Fähre gingen die Enttäuschungen weiter. Durch die unklare Wegweisung (zwei Nummerbereiche, in denen unsere Kabinennummer passte in unterschiedlichen Richtungen) hatten wir Probleme unsere Kabine zu finden. Die Kabine stellte sich als ungenügend gesäubert heraus. Kalk-Reste in der Dusche und Waschbecken, fehlende Abdeckung dessen, was womöglich ein Seifenspender sein sollte, Schmutz an den Wänden der Dusche. Darüber hinaus funktionierte das Öffnen der Kabine mit der Board-Karte nach Good-Will, mal beim ersten Mal, mal nach zig Versuchen. Trotzt allem entschlossen wir uns das Frühstücksbuffet auszuprobieren, und was soll ich sagen, es war eine Enttäuschung, das Rührei kann man so nicht nennen, trocken und mit merkwürdiger Struktur. Kein einziger Salzstreuer funktionierte, alles verklebt. Der Hammer war aber die Butter, alle Päckchen mit abgelaufenem MHD, bei der Überfahrt am 7.9. mit MHD bis 2.9.! Aus Erfahrung von den anderen Schiffen hatten wir nur unsere USB-Kabel mitgenommen (im Camper braucht man eh kaum 220V Ladegeräte). Dies stellte sich als grober Fehler heraus, denn das 2023 in Dienst gestellte Schiff verfügt über gar keine USB Ports, weder in den Kabinen noch sonst wo. Auch im Mini-Shop gab es weder Ladegeräte noch Powerbanks zu kaufen. Selbst wenn ich einen Port gefunden hätte, die Chance es zu nutzen wäre gering, denn die wenigen Sitzmöglichkeiten wurden von liegenden Fahrgästen belagert. Das Personal war eher Ahnungslos und unmotiviert. Auf die Frage nach USB Ports wurde ich in eine Ecke des Schiffs geschickt, wo es aber letztendlich nur 220V Steckdosen gab. Diese Ahnungslosigkeit des Personals konnten wir bei der weiteren Reise nochmals bestätigen. Als das Schiff unverhofft in Rostock Zwischenhalt machen sollte, konnten mir die Mitarbeiter nicht erklären, ob dies normal ist. Aus der Buchung ging nichts hervor, dass ein Zwischenstopp eingelegt wird (Im Nachhinein logisch bei einer Fahrzeit von 10h statt 8h). Hätte ich gewusst, dass das Schiff eh in Rostock Halt macht, dann hätte ich nur bis dahin gebucht, da wären wir nachher über die Autobahn schneller Zuhause gewesen. Bei der Küstenfahrt von Rostock nach Travemünde waren dann auch sehr wenig Passagiere, was die Crew dazu verleitete noch lockerer zu werden, ab und an konnte man polnische Schimpfwörter aus der Rezeption hören. Die Öffnungszeiten des Restaurants am Abend wurden auch flexibel interpretiert und das Restaurant öffnete erst 10 Minuten später, was echt blöd war, da wir echt hungrig waren. Voller Hoffnung bestellten wir Köttbullar, zum Abschluss unseren Urlaubs. Dies stellte sich auch als eine Enttäuschung heraus, denn die "lingonberries" (eigentlich Preiselbeeren) stellten sich als saure Johannisbeeren heraus. Noch nie haben wir Köttbullar so gegessen! Nachdem ich den Koch darüber informiert habe, konnte er das nicht nachvollziehen und redete sich nur raus. Etwas, was ich bisher nur bei der TT-Line erlebt habe war das Rausschmeißen der Fahrgäste aus den Kabinen 30min vor dem Anlegen (Durchsage). Also packten wir unsere Sachen und genossen die Einfahrt nach Travemünde auf dem von Hunden vollgepinkeltem Sonnendeck. Mein Fazit: nie wieder TT-Line!!