Frédéric Simm
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Es ist ein mehr als bedauernswerter Zustand, wenn eine von Schulseiten aus seit Jahren mühevoll geplante Fahrt durch die Inkompetenz eines Unternehemns torpediert wird.
Höffmann Reisen hat in einigen Fällen enttäuscht, in den meisten leider entsetzt.
Zur Anreise:
Auf der Hinfahrt unserer Schulfahrt lag bereits Stunden vor der Abfahrt eine Vollsperrung einer Autobahn vor. Dennoch wurde sich in einigen Fällen nicht um eine alternative Routenplanung gekümmert - Irrfahrten und damit verbundener Zeitaufwand waren die Folge. Überdies wären mehr Kommunikaton und Transparenz bezüglich der Pausenplanungen wünschenswert gewesen.
Zum Aufenthalt:
Begrüßt wurden wir am Abend des ersten Tages von Herrn Höffmann, der in seiner Rede souverän unter Beweis stellte, wieviel man reden kann, ohne auch nur im Ansatz etwas zu sagen. In einem völlig schülerunangemessenen Stil fabulierte (vielleicht ein gewollter Bezug zum Namen der Anlage "fabulous village"?) er vom gesundheitlichen Nutzen selbsthergestellten "Zuckerwassers", verlor sich auch sonst in nebulösen Ausführungen und machte deutlich, dass der eigentliche Inhalt der Rede die Selbstdarstellung seiner Person ist. Hätten vor diesem Herrn nicht 1000 von der Reise erschöpfte Schüler gesessen, wäre einem zum Lachen zumute gewesen. Unter den genannten Umständen jedoch geriet das Ganze zu einer mehr als bemitleidenswerten Veranstaltung.
Die Anlage "Fabulous village" ist schlecht ausgeschildert, eine Orientierung fällt dementsprechend schwer.
Problematischer ist jedoch die nicht vorhandene Schulung bzw. Einweisung der Betreuer, die Höffmann den einzelnen Schulgruppen zur Seite stellt. Mehrere Fragen bezüglich organisatorischer Abläufe konnten nicht oder nur unzureichend beantwortet werden. Als noch gravierender erscheint jedoch der Umstand, dass durch die Überforderung der Betreuer die angekündigten Leistungen schlicht nicht erbracht werden konnten. So geriet einer der Programmpunkte ("Lichterfahrt durch Rom") unfreiwillig zur comediantauglichen Farce. Informationen zu den touristischen Attraktionen erhielten die Businsassen so gut wie keine, und wenn, dann erst im Nachhinein ("Sie haben gerade eine Villa gesehen."). Spezifischer wurde die Fahrt an jener Stelle, wo die als Teil einer Brunnendekoration vorhandene "Kragenechse" erwähnt wurde, allerdings auch hier erst mehrere Minuten nach Passieren der entsprechenden Örtlichkeit.
Mitgenommen hat man von dieser Fahrt jedenfalls nichts. Das ist für Schüler und Lehrer gleichermaßen mehr als enttäuschend, und angesichts der nicht ganz günstigen Fahrt schlicht unverschämt. Höffmann stellt günstig bezahlte Studenten ein. Wirtschaftliche Ersparnis geht folglich spürbar zu Lasten der Qualität des Angebots.
Zur Rückreise:
Einige der Busse fuhren einen immensen Umweg, was zur Folge hatte, dass viele der Busse zwei Stunden länger für ihre Ankunft am Ziel brauchten. Dies geschah mit der Begründung, dass Fahrer zum Schichtwechsel abgeholt werden müssten. Selbst dies wäre aber keine vertretbare Grundlage für die entstandene Zumutung. Denn für das gleiche Geld sollte zweifellos auch die gleiche Leistung erwartet werden dürfen. Schülern (zu Teil im jungen Alter) am Ende einer 24-stündigen Reise so etwas zuzumuten, ist ein inakzeptabler Zustand.
Höffmann Reisen hat durchweg enttäuscht. Man sollte diesem Veranstalter kein Vertrauen schenken.