Peter S.
4/5
In der Provinz schmeckt es am besten!
Am heutigen Sonntag war ich in der tiefsten Provinz unterwegs, genau genommen in Mansfeld-Südharz und dort unter anderem in Hettstedt.
Leider ist Hettstedt nun nicht wirklich der Nabel der Welt, erst recht nicht am Wochenende. Hier fragt man sich teilweise ernsthaft nicht wann die Bordsteinkanten nach oben geklappt, sondern ob sie überhaupt herunter gelassen werden.
Zur Kaffeezeit befand ich mich gerade in der schönen Innenstadt und traurigerweise fanden sich gerade einmal zwei Cafes welche geöffnet hatten.
Eines davon war die Bäckerei Schulz. Welche sehr versteckt in der Häuserreihe gegenüber des Rathauses zu finden war. Wenngleich der Mittbewerber "Schäfer Bäcker" nur einen Steinwurf entfernt viel präsenter war, lag ich mit meiner Entscheidung ganz gut.
Der Kaffee schmeckte lecker, stach jetzt aber nicht heraus. Was mich aber sehr ansprach war das Kuchen- und Tortenangebot.
Neben den Klassikern wie Bienenstich, Donauwelle, Zupfkuchen oder Streuselschnecke gab es mindestens sechs verschiedene Varianten von Buttercremetorten und anderen Spezialitäten.
Eine sehr leckere Buttercremerolle habe ich dann auch prompt getestet und war begeistert. Das Rezept des Konditors ist garantiert schon älter oder gut weitergegeben worden. Ich kannte den Geschmack nämlich noch aus meiner Kindheit und die ist schon ein paar Jahrzehnte her! ;o)
Geschmacklich war ich froh mich für dieses Cafe entschieden zu haben. Denn die Backwaren nebenan bei "Schäfers" bekomme ich so in jeder Vorkassenzone eines x-beliebigen EDEKA Marktes.
Doch was sagt das Drumherum?
Hier habe ich Positives wie Negatives zu berichten. Fangen wir mal mit den guten Dingen an.
Meine Bedienung war sehr freundlich und kompetent, neben den üblichen Umgangsformen wünschte sie mir auch einen Guten Apettit und erkundigte sich ob es schmeckte! Einem weiteren Kunden nach mir erklärte sie aus dem Stehgreif den Unterschied zwischen einer Donauwelle und einer Schwarzwälder Kirschtorte. Sehr lustige Situation! ;o)
Das Ladenlokal selbst war eindeutig winzig!
Ich saß am einzigen Zweisitzer im Lokal. Bei der tollen Lage und dem wahnsinns Ausblick über das Bergarbeiterdenkmal direkt aufs Rathaus und die St.Jacobi Kirche, da hätte ich schon längst einen Außensitz aufgebaut oder ähnliches.
Natürlich kann ich als Auswärtiger nicht einschätzen ob sich so etwas auf dem Hettstedter Marktplatz lohnen würde.
In anderen Städten und Mittelzentren würden sich die Gastronomen jedoch m so eine Lage prügeln! :o)
Fassen wir zusammen.
Heute habe ich wieder eine kleine Perle gefunden.
Solltet Ihr einmal in Hettstedt sein, lasst Euch nicht vom großen Mitbewerber ein paar Häuser weiter täuschen. Kehrt bitte hier ein und testet die Buttercremetorten! Ihr werdet es nicht bereuen!